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Für den Zeitabschnitt von der Aufklärung bis zur Märzrevolution ist kennzeichnend, dass zu Beginn des 19. Jh. die ersten jüdischen und nichtjüdischen Autoren zum Thema „jüdischen“ und jüdischen Witzes und Humors publizierten. Hervorzuheben sind der Berliner Arzt Sabbatia Joseph Wolff und der Berliner Oberrabbiner Lippmann Moses Büschenthal. Wer sich hinter dem offensichtlichen Pseudonym Judas Ascher – ein weiterer früher Autor – verbirgt, ist noch ungeklärt. Ebenfalls unbearbeitet ist die Durchsicht einer Vielzahl in diesem Zeitabschnitt erschienener allgemeiner Witz- und Anekdotensammlungen, welche vielfach „jüdische“ Witze und Anekdoten beinhalten. Eine Grundlage zur weiteren Erforschung früher „jüdischer“ und (west)jüdischer Witze etc. wäre die Auswertung der von Hugo Hayn und Alfred N. Gotendorf zusammengestellten inzwischen neunbändigen  Bibliographie „Bibliotheca  Germanorum Erotica & Curiosa…, welche in ihren Nachweisen bis in die Zeit der Weimarer Republik reicht. Ebenfalls ist die beachtliche Anzahl von Theaterstücken (Possen) zum jüdischen Thema zu berücksichtigen. Hier ist die „Bibliographie zur Geschichte der Judenfrage. Bd. I (1750-1848. MNE) von Volker Eichstädt trotz ihrer von der NS-Ideologie geprägten Ausrichtung faktenmäßig  von Nutzen.

Die Schriften von Itzig Veitel Stern (Pseudonym f. Friedrich von Holzschuher) sowie des Quedlinburger Verlegers und Autoren Gottfried Basse unter dem Schlagwort „Judenkirschen“ sind, wie schon bei Eduard Fuchs ersichtlich, in den Aussagen ihrer in ihnen versammelten Witze und Anekdoten judenfeindlich. Zweifellos wurde dieses Textgut auch mehr oder minder modifiziert voneinander „abgeschrieben“, wie zeitgenössische Literaturzeitschriften in Äußerungen ihrer Rezensenten ebenso bezeugen, wie es ein heutiger Textvergleich ergeben würde. Nicht zu unterschätzen ist der Hannoveraner jüdische Dichter Georg Harrys, der,  zum Christentum als „Eintrittsbillet“ (Heinrich Heine) in die Gesellschaft konvertiert, mit seinen humorigen Äußerungen, Witzen und Anekdoten nicht in die Kerbe der Judenfeindlichkeit schlug.

Natürlich trägt die Seltenheit der entsprechenden Schriften sowie das Fehlen einer einschlägigen Bibliographie mit dazu bei, dass dieses Forschungsfeld erst ab den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts in Fluss gekommen ist. Vereinzelte Ergebnisse dieser Kulturgeschichtlich-volkskundlichen Mikroforschung konnten inzwischen vorgelegt werden. Digitalisierungsprojekte wie auch das Internet in toto trugen und tragen weiterhin zur Verbesserung der Ausgangslage bei.

Beachten Sie unbedingt die unter der Rubrik „Desiderata“ bei DOCUMENTA in der Spalte 1789-1848 aufgeführten Titel mit den dazu gehörigen Kommentaren auch im Zusammenhang mit dem unter „1789-1848“ aufgeführten Titel von Büschenthal!!!

Nachschlagewerke:   Lexikon deutsch-jüdischer Autoren…mehr  hier
Deutsches Schriftstellerlexikon 1830 – 1880. Mehr…hier

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